Fanfarenähnliche Instrumente gab es schon im Altertum in den bekannten Kulturen der Welt. Sie wurden zur Signalgebung und zur Unterhaltung eingesetzt. Zur Zeit der Kreuzritter wurde die erste eigentliche Trompete bei uns bekannt, die Busine, die aus einem lang gestreckten Körper aus leichtem Blech bestand. Aus ihr entstand im 16. Jahrhundert die Naturtrompete (Fanfare), deren Röhre verlängert und gebogen wurde, wodurch nun auch tiefere Töne gespielt werden konnten. Ende des 18. Jahrhunderts brachte man dann Stimmbögen, Züge und Klappen an. Daraus entstand dann später die heutige Trompete mit Ventilen, auf der man auch chromatische Töne (Halbtonschritte) spielen konnte.

Eingesetzt wurden die Naturtrompeten im Mittelalter vor allem im Heer. Es gab sogar eine eigene Zunft, die Zunft der Heerpauker und Feldtrompeter. Und sie fanden ihren Einsatz bei Festlichkeiten am Hofe oder bei städtischen Festen.

Nach der Auflösung der Reichszunft der Heerpauker und Trompeter im Jahre 1806, durch das Erlöschen des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, wurden die Fanfaren allein in den Heeren der verbliebenen europäischen Monarchien eingesetzt, bis auch diese Tradition mit dem Untergang des Deutschen Kaiserreiches 1918 endete.

Eine unrühmliche Zeit hatte die Fanfare im 3. Reich, wo sie als Propagandamittel bei Massenaufmärschen missbraucht wurde.

Für die Trompete wurde seit dem 17. Jahrhundert von vielen Komponisten (z.B. Henry Purcell) virtuose Trompetenwerke geschrieben. Sie kam meist bei Festlichkeiten am Hofe oder Feierlichkeiten in der Kirche zum Einsatz.

In unserem Spielmannszug kommen beide Instrumente, die Fanfare und Trompete, zum Einsatz. Es gibt Fanfaren und Trompeten in verschiedenen Stimmungen. Wir im Verein spielen auf Es-Fanfaren und B-Trompeten. Während die Trompete richtige Melodien spielen kann, wird die Fanfare oft als Signalinstrument eingesetzt. Inzwischen gibt es allerdings auch Stücke, die für Fanfare und Pauke geschrieben wurden und auch kombinierte Stücke (mit Flöten und Schlagwerk), in denen die Fanfaren die tragende Melodie (meist allerdings signalartiger Natur) spielen. Ich sage hier meist, denn, und das wissen die wenigsten Leuchte, man kann auch mit der Fanfare ab einer bestimmten Tonhöhe, der so genannten Clarinlage, eine Tonleiter und somit eine lückenlose Melodie spielen. Dies erfordert jedoch viel Übung und einen guten Einsatz.

Da es in unserem Spielmannszug an Fanfaren und Trompetenbläsern mangelt, ist es oft erforderlich, dass die Trompeten die Fanfaren unterstützen. Umgekehrt wäre es natürlich sehr wünschenswert, doch hält so manchem das unumgängliche Erlernen der verschiedenen Griffe auf der Trompete davon ab.

Werden bei einem Stück weder die Fanfaren noch die Trompeten benötigt, müssen auch diese, falls notwendig, andere Aufgaben, vornehmlich im Percussionbereich, übernehmen.